Seefeldt.Burnout Meine Position

Burnout: Meine Position

Definition | Symptome | Entwicklung | Differenzialdiagnose | Auslösung | Stressverstärker

Auf Grund der in den letzten Jahren immer komplexer werdenden gesellschaft­lichen Prozesse, der erhöhten Arbeits­anfor­derungen und der zunehmend globaleren Vernetzung haben in unserer Bevölkerung psychische Störungen deutlich zugenommen. Hierbei handelt es sich häufig um chronische Erschöpfungs­zustände, psycho­somatische Erkrankungen, Burnout, oder auch Depressionen. Es wird von einer weiteren erheblichen Zunahme ausgegangen. WHO nach oben - Experten prognostizieren unter anderem, dass die Depression 2020 weltweit die häufigste Erkrankung überhaupt sein wird.

Diese Entwicklung bewegt die Menschen in unserem Lande und ist vielfach Thema in den Medien. Die Vielfalt und Unter­schied­lichkeit der Informationen führt zu Fehlein­schätzungen und Verwirrungen. Auch unter Medizinern existieren zum Thema Burnout sehr kon­tro­verse Standpunkte. So ist Burnout bis heute lediglich als Einfluss­faktor, nicht aber als eigenständiges Krankheitsbild durch die WHO nach oben anerkannt.

Vom Ausbrennen Betroffene und deren Angehörige sind oft tief verunsichert und hilflos. Sie werden in der Medizin oft unangemessen behandelt. Selbst ernannte medizinferne "Burnout-Experten" nutzen oft die Not der aus dem Gleichgewicht Geratenen für ihre eigenen gewinnorientierten Zwecke, nicht selten mit gefährlichen Folgen, wenn zum Beispiel eine organische Erkrankung übersehen oder eine ernsthafte Depression nicht erkannt werden.

Persönliche Dekompensationen mit anhaltenden chronischen Er­schöp­fungs­zu­ständen/Burnout, psycho­somatischen Erkrankungen usw. sind oft Attribute von sich zuspitzenden Widersprüchen in Beruf, Familie, Partnerschaft und Gesellschaft. Es ist zwingend notwendig, auch diese größeren Dimensionen zu sehen und zu berücksichtigen. Die absehbare demographische Entwicklung mit Überalterung der Gesellschaft und weiterem Fachkräftemangel usw. erfordern angemessene Bedingungen für die Leistungserbringer von den Unternehmen und der Gesellschaft .

In den letzten Jahren wird der Versuch gestartet, durch innovative Ansätze des Gesund­heits­managements Arbeits­überlastungen vorzubeugen. Aus Kosten­gründen geschieht dies meist nur in großen Unternehmen und leider nicht in den kleinen und mittel­ständischen Unternehmen (KMU), den eigentlichen deutschen Leistungs­trägern.

Andererseits müssen die Leistungserbringer mit ihren personalen Ressourcen als ihrem wesentlichsten Kapital sorgsamer umgehen. Unter psychoemotionalen Aspekten sind höhere Anforderungen an Führungspersonen zu stellen.

Hohe Anforderungen und Zeiten großer Belastung gehören zu jedem menschlichen Leben. Stress- und Krisen- Bewältigungskompetenz sind notwendig und möglich. Die diffizile und vielschichtige Burnout-Problematik erfordert Einstellungs- und Verhaltensänderungen auf den Ebenen:

Aber Sie als möglicher Burnout-Betroffenen bewegen wahrscheinlich andere Probleme und Fragen, wie zum Beispiel:

(Sehen Sie dazu auch:

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Einige Antworten in Kürze:

Definition:

Unter Burnout verstehen wir einen Zustand anhaltender Erschöpfung mit zunehmendem Energiedefizit, der sich prozesshaft meist über einen längeren Zeitraum entwickelt hat und dessen Ursache überwiegend in der beruflichen Tätigkeit zu suchen ist.

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Symptome

Dieses Leiden tritt mit unterschiedlichsten Gesichtern auf und kann sich mit einer Vielzahl von Symptomen und Krankheitszeichen äußern. Es werden meist drei Kernsymptome unterschieden, die gleichsam die Erschöpfung im körperlichen, im psychischen und im sozialen Bereich charakterisieren.

Aus didaktischen Gründen kann man unterscheiden:

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Entwicklung in Phasen

Burnout kann sich schleichend entwickeln. Wenn Warnzeichen lange nicht beachtet worden sind, kann es auch zu einem scheinbar überraschenden und dramatischen Zusammenbruch kommen. Fachleute unterscheiden bei der Burnout-Entwicklung zwischen 2 bis 12 unterschiedlichen Phasen.

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Differenzialdiagnosen

Hinter den Symptomen, den Hinweiszeichen, die einen Burnout und/­oder mit ihm verbundene Erkrankungen charakterisieren, können sich jedoch auch gravierendere körperliche Erkrankungen, wie zum Bei­spiel Hormon­störungen (Diabetes, Schilddrüsen­er­krankungen usw.) oder eine Depression verbergen.

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Auslösung

Nach unseren Erfahrungen kommt es oft zum Zusammenbruch, wenn bei einem Menschen zusätzlich zur beruflichen Belastung noch andere Belastungen dazukommen. Dies kann eine schwere Erkrankung eines Angehörigen, chronische Konflikte in Beruf, Familie, Partnerschaft usw. sein.

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Stressverstärker: Dispositionen/Gefährdungen

Gibt es besonders gefährdete Personen?

Diese Frage lässt sich zweifellos bejahen. Hier spricht man neuerdings von persönlichkeits-spezifischen "Stress-Verstärkern". Gefährdet sind beispielsweise Menschen, die hoch engagiert arbeiten und ihre Grenzen nicht beachten, die die Signale, die Körper und Seele senden, nicht wahrhaben wollen. 

"Man muss zunächst gebrannt haben, um auszubrennen", diese Worte gelten auch heute noch. Gegenwärtig scheinen jedoch andere Gruppen von Menschen gefährdeter zu sein. Jene, die mit einer 'sich selbst widersprechenden Anstrengung' (Bräutigam) ihrer  Be­schäf­ti­gung nachgehen. Arbeitnehmer mit Arbeits­aufgaben, von deren Notwendigkeit oder von deren Sinnhaftigkeit sie nicht oder nicht ausreichend selbst überzeugt sind.